Heilnetz-Thema des Monats: Bewegung

Taijiquan der Wudangtradition

Heilnetz-Thema des Monats: Bewegung
© Loni Liebermann


(letzte Überarbeitung: 17. Februar 2020)

In China werden zwei große Kampfkunstrichtungen unterschieden: Wudang und Shaolin.

Während „Shaolin“ die sogenannten äußeren oder harten Kampfkünste bezeichnet, steht „Wudang“ stellvertretend für die inneren oder weichen Kampfkünste. Zu diesen gehören das bei uns weit verbreitete Taijiquan sowie Baguazhang und Xingyiquan. Auch zahlreiche Waffenformen sowie innere daoistische Übungen werden vermittelt.

Als Begründer der inneren Kampfkünste wird der legendäre Mönch Zhang Sanfeng angesehen, der in den Wudangbergen auf der Grundlage der daoistischen Philosophie des Wandels von Yin und Yang die 13 Grundbewegungen des Taijiquan: die 5 Schrittarten und die 8 Handbewegungen. Aus diesen entstand die Tajiquan-Form der Wudangberge, bestehend aus 64 Bewegungen – korrespondierend mit den 64 Bildern des Yi Jing.

Lebenspflege als wichtiger Aspekt

Neben den daoistischen Prinzipien stellen die Lebenspflege und der Erhalt der Gesundheit (Yangsheng) wichtige Grundlagen dar; zum Kampf sollte es nur in äußerster Not kommen.

Über einen Wudang-Kampfkünstler sagt man, man sehe ihm seine Fähigkeiten nicht an; er bewege sich natürlich und ähnele einer Liane am Baum. In ihm kommt das daoistische Prinzip des Wassers zum Ausdruck.

Das Taijiquan der Wudangtradition ist einerseits stark anwendungsorientiert, geht jedoch gleichzeitig mit einer sehr intensiven meditativen Praxis und innerer Versenkung einher. Im Inneren werden Essenz, Qi und Geist kultiviert; äußerlich werden Muskeln, Knochen und Haut genährt. Die Leitbahnen werden geöffnet und belebt; Körper und Geist sind gleichzeitig beteiligt.

Das Dao als Grundlage

Die daoistischen Prinzipien sollen den Übenden auf den Weg der Natürlichkeit, des Wachstums und Wandels bringen und ihn zu Einfachheit und Ursprünglichkeit zurückkehren lassen.

Von der Wudangtradition der klösterlichen Linie abzugrenzen ist das Wudang Tai Chi Chuan nach Cheng Tin-Hung, welches erst Mitte des 20. Jahrhunderts in Hongkong entwickelt wurde.

Lange Zeit wurde das ursprüngliche Taijiquan der Wudangtradition nur in daoistischen Klöstern weitergegeben, daher der Name „Michuan Taijiquan – Geheimtradition des Taijiquan“. Unter der Öffnungspolitik Chinas fand das Wissen um diese Geheimtraditionen jedoch vermehrt seinen Weg nach Europa. Namhafte Vertreter sind u.a. Meister You Xuande, Meister Tian Liyang oder Meister Yuan Li Min.

Für wen und wann eignet sich das Taijiquan?

Grundsätzlich ist das Taijiquan der Wudangtradition für Menschen jeden Alters geeignet. Kinder und Jugendliche sollten sich jedoch nicht ausschließlich mit den langsamen Bewegungen befassen. Mit zunehmendem Alter muss erfahrungsgemäß etwas mehr Geduld für das Erlernen der äußeren Bewegungen investiert werden.

Bedingungen für das Erlernen oder Üben von Taijiquan

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten, wenn die Lehrerin oder der Lehrer eine von den Krankenkassen akzeptierte Ausbildung genossen hat und über eine Grundausbildung in einem medizinischen oder psychologischen Beruf verfügt. Außerdem muss der Kurs in der Regel zuvor durch die Zentrale Prüfstelle Prävention zertifiziert werden. Die Kosten für eine Gruppenübungsstunde betragen ca. 10 €.

Ein Artikel von Andrea Kornfeld

Heilpraktikerin, Audiotherapeutin (DSB)

Praxis für Chinesische Medizin und Naturheilverfahren

Niehorster Straße 6
33334 Gütersloh

www.naturheilpraxis-kornfeld.de

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